Genfer See: ein herzlicher Gruß aus Évian!

Wer von Deutschland aus ohne lange Anfahrt einen kräftigen Hauch von Riviera-Feeling genießen möchte, ist am Genfer See bestens aufgehoben.
Bekannte Namen wie Montreux, Lausanne oder Genf verleihen dem See schon lange einen mondänen Ruf. Viele wissen allerdings gar nicht, dass man diese wunderschöne Region auch hervorragend vom französischen Ufer des Sees aus erkunden kann – bei deutlich moderateren Tarifen als in der Schweiz. Wir haben uns für eine Woche ein Chalet im französischen Évian-les-Bains gemietet und von dort aus viele schöne Orte in französischen Teil des Genfer Sees erkundet. Einige unserer liebsten Reisemomente stellen wir Ihnen heute vor.


Das erste optische Highlight des „Lac Léman“ (wie er im Französischen genannt wird) erwartet Reisende bereits an der Autobahn Montreux in Richtung Martigny. Wenn es sich zeitlich einrichten lässt, sollte man an dieser Raststätte unbedingt eine kleine Pause einplanen. Die Aussicht auf die Stadt Montreux, den See und die französischen Alpen ist einfach phänomenal!

Von hier oben zeigt sich die geographische Besonderheit des Genfer Sees besonders deutlich: während das Schweizer Ufer von sanften Hügeln und Weinbergen geprägt ist, geht es auf der französischen Seite schon in wenigen Kilometern Entfernung vom Wasser steil bergauf. Wir befinden uns dort schließlich am Fuße der französischen Hochalpen in der Region Hochsavoyen. Das merkt man übrigens auch beim Fahren, denn die Straße entlang des Ufers ist kurvig, teilweise von Felswänden gesäumt und immer wieder durch kleine Tunnel und Tunnelgalerien unterbrochen. Eilig sollte man es lieber nicht haben, wenn man die Autobahn A9 kurz hinter Rennaz verlässt und auf der Landstraße in Richtung Évian weiterfährt. Der Anblick hübscher kleine Orte mit malerischen Häusern im savoyischen Stil tröstet allerdings über so manche Verzögerung durch enge Ortsdurchfahrten oder Ampeln hinweg.


Évian, la belle

Das hübsche Städtchen am Südufer des Genfer Sees erlangte dank seiner Thermalquelle Weltruhm. Der Legende nach begann die Erfolgsgeschichte des heilenden Wassers mit einem durstigen französischen Adeligen, der sich auf einem Spaziergang aus der natürlichen Quelle labte. Deren Qualität begeisterte den Marquis de Laizer derart, dass er fortan nicht mehr auf diesen erfrischenden Trunk verzichten wollte. Auch andere ließen sich von der Begeisterung anstecken, was Gabriel Cachat, den Besitzer des Grundstücks, auf dem sich die Quelle befindet, zu einer Geschäftsidee inspirierte. Er verkaufte das heilende Wasser für gesundheitsfördernde Bäder und füllte es zum Verkauf in Flaschen. Voilà: die Geburtsstunde der Marke „Évian“ und des Thermalbades Évian-les-Bains.

Der touristische Höhenflug bescherte der Stadt Anfang des 20. Jahrhunderts  viele prachtvolle Jugendstilbauten, von denen viele heute noch erhalten sind. Nicht nur die Hotels aus dieser Zeit, sondern auch das Casino und andere öffentliche Gebäude sorgen für einen erfreulichen Anblick. Ebenfalls ganz im Stil „Belle Époque“ ist auch das Gelände der Cachatquelle gehalten. Doch damit nicht genug: für den absoluten Nostalgiekick sorgt die wunderschöne alte Standseilbahn „Funiculaire“ mitten in der Stadt. Sie beförderte seinerzeit die Gäste aus der Stadt zur Trinkhalle und in die höher gelegenen Ortsteile. Im Originalzustand erhalten sind nicht nur die einzelnen Haltestellen, sondern auch die Wagen der Bahn. Das lockt natürlich viele Interessierte an, weshalb man an Sonn- und Feiertagen mit längeren Wartezeiten rechnen muss. Abfahrt ist alle zwanzig Minuten. Die Nutzung der Bahn ist übrigens genauso kostenlos wie der Schluck aus dem Trinkbrunnen der Thermalquelle (Buvette Cachat).

Die hochsommerliche Hitze hat uns dann letztendlich an das Seeufer gelockt, wo uns wenigstens ein erfrischender Luftzug empfing. Mit einem gemütlichen Spaziergang entlang der Schiffsanlegestellen lassen wir unseren Stadtbummel ausklingen.

Mehr Infos unter Evian Tourisme

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Yvoire – Gemütlicher Spaziergang durch mittelalterliche Gassen

Dieses ehemalige Fischerdorf wurde bereits im 14. Jahrhundert gegründet. Viele Bauten wie die Stadtmauer, die Stadttore, oder das Schloss sind im Originalzustand erhalten. Etwas jüngeren Datums, aber ebenfalls sehr hübsch sind die Kirche St. Pancrace und die vielen Steinhäuser und Gassen in der Stadt.

Kleine Restaurants laden zur Einkehr und sind – wie auch die vielen kleinen Geschäfte – optisch an das mittelalterliche Stadtbild angepasst. Hübsche Blumenbepflanzungen an allen Ecken und Enden runden den schönen Gesamteindruck ab. Nicht umsonst wurde Yvoire in die Liste der schönsten Dörfer Frankreichs aufgenommen. Zu recht, wie wir finden! Yvoire ist völlig autofrei.  Die Parkmöglichkeiten sind fußläufig in wenigen Minuten erreichbar und sehr gut ausgeschildert. Weiterführende Infos: France Voyage.

 

Zur Vollständigkeit bei der Erwähnung schöner Städte am französischen Seeufer sei noch das sehr sehenswerte und ebenfalls mit einer Standseilbahn, Museen, Kirchen und Parks ausgestattete, westlich von Évian gelegene Thermalbad Thonon-les-Bains erwähnt. Wer genug Zeit mitbringt, sollte sich dieses Städtchen nicht entgehen lassen. Wir hatten leider nicht sehr viel davon und wollten möglichst viele verschiedene Orte erkunden, weshalb wir auf den Besuch von Thonon leider verzichten mussten. Informationen in Deutsch gibt es auf der Internetseite des örtlichen Verkehrsamts.


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Fotos: Barbara Gruber-Stahl
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